Industrie 4.0 – Vortrag Dr. Häuser (Robert Bosch GmbH)
Herr Dr. Häuser von der Robert Bosch GmbH sprach am 6. Dezember 2013 an der Universität Siegen über die zukünftige und notwendige Vernetzung von Unternehmen, Universitäten und der Gesellschaft. Bosch erwirtschaftet mit 306 000 Mitarbeitern weltweit einen Umsatz von 52,5 Mrd. Euro. Die gefertigten Produkte reichen von Automobilkomponenten über die Industrietechnik bis hin zu Haus- und Gebrauchsgeräten sowie diversen Elektrowerkzeugen.
Im Rahmen seines Vortrags kam Häuser auf die Bedeutung der Boschwerte zu sprechen. Insbesondere werden Dinge entwickelt, welche die Gesellschaft voranbringen sollen. Von daher geht man bei Bosch in aller Regel von Pull-Innovationen aus, die durch den Kunden initiiert werden. Voraussetzung dabei ist jedoch die schnelle Reaktion auf die Bedürfnisse und Anforderungen der Kunden. Geschieht dies nicht, dann wechselt Letzterer schnell zu Lösungen potenzieller Mitbewerber. Push-Innovationen werden lt. Häuser in aller Regel weniger verfolgt.
In diesem Zusammenhang kam Häuser auf das Thema Industrie 4.0 – welches auch unter der Hightech-Strategie der Bundesregierung angesiedelt ist – zu sprechen. Das hier angesprochene Feld der Smart Factory bindet effizient die eingesetzten Ressourcen wie auch die Partner entlang der Wertschöpfungskette mit ein. Dabei ist insbesondere die Standardisierung von Datenstrukturen ein wichtiger Bereich, da dies die Kommunikation der Systeme untereinander erleichtert. Um in Zukunft größere Rückrufaktionen in der Automobilindustrie zu vermieden, ist es wichtig, dass ein sog. Product-Memory-Verfahren eingeführt wird, das beinhaltet, welches Teil in welchem Produkt verbaut ist. Der Vorteil liegt klar auf der Hand: Rückrufaktionen von bis zu einer Mio. Fahrzeugen betreffen in aller Regel wenige hundert Fälle. Diese könnten dann viel effizienter und zielgerichteter ausgebessert werden, was ein kostengünstigeres Handling mit sich bringt.
Herr Dr. Häuser (links) und Herr PD Dr. Schweitzer (rechts)